Reitabzeichen 10 bis 6 – für Einsteiger im Pferdesport
Im Pferdesport geht es darum, sich mit der Zeit immer mehr Erfahrung anzueignen, um so eine optimale Kommunikation mit dem Pferd zu ermöglichen. Deshalb freuen sich die Kinder, falls die kleine Hufeisen Prüfung ansteht und sie voller Stolz mit ihrem erworbenen Wissen und einer entsprechenden Urkunde glänzen können. Dein Kind übt den Reitsport aus und es stellen sich dir Fragen zu den Reitabzeichen? Das Team von Helmexpress informiert heute im Blog über die neuen Bezeichnungen für die Reitabzeichen 10 bis 6, denn diese ebnen den Weg zum späteren Turnier. Wer weiß, vielleicht wird ja aus dem Anfänger bzw. der Anfängerin eines Tages ein großer Spitzensportler? Viel Spaß beim Einstieg in die Welt der Leistungsabzeichen.
Für wenn eignen sich die Reitabzeichen?
Es spielt keine Rolle, ob Anfänger, Wiedereinsteiger oder Fortgeschrittener, ebenso gilt für Kinder, Jugendliche und beim Reiten lernen für Erwachsene: Das System der Reitabzeichen bietet individuelle und zielgruppenorientierte Möglichkeiten. Jeder Reiter findet in jeder Altersklasse eine angemessene Herausforderung. Dadurch, dass kleine Schritte zum nächsten Reitabzeichen führen, werden Reiter in der Ausbildung gezielt begleitet und ohne Druck zum Lernerfolg motiviert.
Welche Reitabzeichen gibt es?
Ähnlich wie bei Siegerlisten fängt es beim kleinen Reitabzeichen 10 an und steigert sich bis hin zur Nr. 1. Die Reitabzeichen 10 bis 6 sind somit vor allem für Kinder, Jugendliche und Reitanfänger ausgelegt. Ziel ist hier, dass du von den ersten Reiterfahrungen bis zu einer soliden Grundausbildung profitieren kannst. Die Reitabzeichen 10 bis 6 bilden somit die Basis für die Teilnahme an Turnieren. Du kannst diese ersten Leistungsabzeichen übrigens in beliebiger Reihenfolge ablegen und auch wiederholen. Erst ab Leistungsstufe 5 ist die Reitabzeichen-Reihenfolge verpflichtend. Wir wollen uns heute im Magazin auf die Reitabzeichen 10 bis 6 konzentrieren.
Reitabzeichen 10 – für Anfänger und Einsteiger
In diesem Zusammenhang wird auch gerne von neuen Reitabzeichen der FN (Fédération Equestre National), der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. gesprochen. Denn einzelne Abzeichen wurden neu benannt. Das Reitabzeichen 10 hieß früher beispielsweise „Steckenpferd“. Hierbei handelt es sich um die einfachste Prüfung, die sich an Kinder und Einsteiger richtet. Zur Sicherheit gehören Reithelme gerade bei Anfängern und Einsteigern zur absoluten Grundausrüstung.
Was musst du können?
Beim Reiten:
- mit und/oder ohne Sattel reiten, an der Longe im Schritt und Trab (Leichttraben und/oder Aussitzen) und/oder hintereinander reiten im Schritt und Trab (kurze Reprisen)
- Geländereiten kann zusätzlich erfolgen. Im Außengelände werden die Anforderungen am Führzügel im Schritt und Trab geprüft.
Die Stationsprüfungen:
Station 1
Pferdepflege: z. B. Putzen mit Striegel und Kardätsche, Huf– und Schweifpflege, Versorgen des Pferdes/Ponys nach der Arbeit, Mithilfe beim Zäumen und Satteln.
Station 2
Bodenarbeit: Ansprechen und Annähern an das Pferd, Führen und Halten an einem vorgegebenen Punkt, Anbinden mithilfe von Halfter für Pferde, Sicherheit auf der Stallgasse.
Reitabzeichen 9 – das Frei-Reiten
Das Frei-Reiten ist die nächste Herausforderung, denn beim Reitabzeichen 9 wird ohne Longe oder Führzügel geritten. Früher auch als kleine Hufeisen-Prüfung bekannt müssen die Absolventen sich in der Pferdepflege auskennen, das Pferd richtig führen können und Kenntnisse auf dem Gebiet des Pferdeverhaltens besitzen. Auch bei der Prüfung zum Reitabzeichen 9 dürfen alle Reiter ohne Altersbeschränkung teilnehmen. Lediglich ein Vorbereitungslehrgang ist nötig. So sieht es im Detail aus:
Was musst du können?
Beim Reiten:
- Reiten in der Gruppe im Schritt, Trab (Leichttraben und Aussitzen) und Galopp.
- Das Geländereiten kann zusätzlich erfolgen. Die Anforderungen werden im Außengelände in allen Grundgangarten abgeprüft.
Die Stationsprüfungen:
Station 1
Vorbereitung des Pferdes zum Reiten (Pflege, Mithilfe beim Satteln und Zäumen, Einstellen des Bügelmaßes).
Station 2
Grundsätze der Pferdekunde und ethische Grundsätze.
Station 3
Bodenarbeit: Ansprechen und Annähern an das Pferd; Führen und Halten an einem vorgegebenen Punkt; Anbinden; Sicherheit auf der Stallgasse; zusätzlich Führen geradeaus von beiden Seiten; das angebundene Pferd zur Seite weichen lassen; Passieren anderer Pferde.
Reitabzeichen 8 – auf dem Weg zum großen Hufeisen
Bevor mit dem Reitabzeichen 7 die große Hufeisen-Prüfung ansteht, steht zunächst die Prüfung zum Reitabzeichen 8 an. Hier kommt das Reiten im leichten Sitz als neue Herausforderung hinzu und das Thema Dressur macht es spannend.
Was musst du können?
1. Teilprüfung Dressur:
Vorstellen der Pferde/Ponys nach Weisung des Ausbilders in Anlehnung an die Klasse E. Reiten ohne Bügel, mindestens im Schritt. Nach Möglichkeit sollte auf dem Außenplatz geritten werden.
2. Teilprüfung Dressur:
Reiten einer Geschicklichkeitsaufgabe inklusive des Reitens im leichten Sitz in seinen verschiedenen Ausprägungen und über Stangen und Bodenricks.
3. Teilprüfung Stationsprüfungen:
Station 1
Rassen, Farben, Abzeichen, Körperbau
Station 2
Grundkenntnisse über die gezeigten Sitzformen, Hufschlagfiguren, Bahnordnung
Station 3
Bodenarbeit: Ansprechen und Annähern an das Pferd, Führen und Halten an einem vorgegebenen Punkt, Anbinden, Sicherheit auf der Stallgasse, zusätzlich Führen geradeaus von beiden Seiten, das angebundene Pferd zur Seite weichen lassen, Sicherheit auf der Stallgasse, Passieren anderer Pferde, zusätzlich Slalom, Gangmaßwechsel im Schritt.
Reitabzeichen 7 – früher großes Hufeisen Reitabzeichen
War es beim RA 9 noch ein kleines Hufeisen, hältst du nach dem Absolvieren des RA7 die Urkunde für ein großes Hufeisen in Händen. Als neue Herausforderung kommt hier das verstärkte Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks hinzu. Auch die Dressur wird anspruchsvoller. Dank guter Reithandschuhe hast du alles fest im Griff. Hier die Details:
Was musst du können?
1. Teilprüfung Dressur
Vorstellen der Pferde/Ponys (einzeln oder zu zweit) in einer mit dem Ausbilder erarbeiteten Dressurreiteraufgabe auf dem Dressurviereck in Anlehnung an die Klasse E. Reiten ohne Bügel mindestens im Trab.
2. Teilprüfung Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks
Die Teilprüfung Geländereiten kann zusätzlich erfolgen, sofern es nicht die Teilprüfung Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks ersetzen soll. Die Anforderungen werden im Außengelände auf unebenem Boden, im leichten Sitz und in verschiedenen Tempi abgeprüft.
3.Teilprüfung Stationsprüfungen
Station 1
Grundkenntnisse über die Gangarten, Hufschlagfiguren und Abteilungsreiten
Station 2
Sicherheit im Umgang/beim Reiten, Ethische Grundsätze
Station 3
Bodenarbeit: Ansprechen und Annähern an das Pferd, Führen und Halten an einem vorgegebenen Punkt, Anbinden, Sicherheit auf der Stallgasse, zusätzlich Führen geradeaus von beiden Seiten, das angebundene Pferd zur Seite weichen lassen, Sicherheit auf der Stallgasse, Passieren anderer Pferde, zusätzlich Slalom, Gangmaßwechsel im Schritt, zusätzlich Führen von Hufschlagfiguren, Traben auf gerader Linie, Rückwärtstreten lassen.
Reitabzeichen 6 – in Richtung Turnier
Beim RA 6 angekommen bist du vielleicht noch kein perfekter Pferdeflüsterer, aber dem Ziel schon einen wesentlichen Schritt näher. Du meisterst erste niedrige Sprünge in der Dressur und auch die Stationsprüfungen werden anspruchsvoller und umfangreicher. Mit gut sitzender Reitbekleidung gibst du auf dem Pferd eine glänzende Figur ab. So sieht es im Detail beim Reitabzeichen 6 aus:
Was musst du können?
1. Teilprüfung Dressur
Dressurreiteraufgabe in Anlehnung an Klasse E (einzeln oder zu zweit). Reiten ohne Bügel in den drei Grundgangarten.
2. Teilprüfung Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks
Die Teilprüfung Geländereiten kann zusätzlich erfolgen, sofern sie nicht die Teilprüfung Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks ersetzen soll. Die Anforderungen werden in Anlehnung an einen Geländereiterwettbewerb abgeprüft.
3. Teilprüfung Stationsprüfungen
Station 1
Grundkenntnisse Pferdehaltung, Fütterung und Pferdegesundheit
Station 2
Bodenarbeit: Ansprechen und Annähern an das Pferd, Führen und Halten an einem vorgegebenen Punkt, Anbinden, Sicherheit auf der Stallgasse, zusätzlich Führen geradeaus von beiden Seiten, das angebundene Pferd zur Seite weichen lassen, Sicherheit auf der Stallgasse, Passieren anderer Pferde, Slalom, Gangmaßwechsel im Schritt, zusätzlich Führen von Hufschlagfiguren, Traben auf gerader Linie, Rückwärtstreten lassen, zusätzlich Traben auf gerader Linie, Rückwärtstreten lassen, Dreiecksvorführung, Grundsätze zur Sicherheit beim Verladen.
Und wer hat bestanden?
Grundsätzlich geht es darum, sich Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit Pferden sowie Grundwissen über das Pferd anzueignen. Teil der Beurteilung ist ebenfalls, wie ausbalanciert und losgelassen der Reiter auf dem Pferd sitzt und die jeweiligen Übungen durchführt. Im Prüfungsergebnis heißt es dann schlichtweg „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Einzelne Noten wie vom Schulunterricht gewohnt, gibt es demnach keine. Wir von helmexpress glauben an dich und wissen, dass du das jeweilige Prüfabzeichen erfolgreich absolvieren wirst. Nur Mut, vertraue auf deine Fähigkeiten und deinen guten Draht zum Pferd. Alles, was du an Ausrüstung für den Pferdesport benötigst, findest du im Reitershop. Weitere interessante Beiträge gibt es hier im Helmexpress Magazin Blog