15.02.2022

Tipps für Reitanfänger im Erwachsenenalter

Um etwas Neues zu lernen, ist es nie zu spät. Diese Weisheit trifft auch beim Reiten für Erwachsene Anfänger zu. Die Gründe, das Glück auf dem Rücken der Pferde zu suchen, sind ganz unterschiedlicher Natur. Vielleicht ist es ein Kindheitstraum, der für dich nun endlich in Erfüllung gehen soll, oder du hast den Bezug zu diesen edlen Tieren erst vor kurzem bei dir entdeckt. Es könnte auch zutreffen, dass du nach einer langen Pause wieder auf das Pferd steigst. Dann trifft das Thema Reiten für Wiedereinsteiger auf dich zu. Dass Reiten lernen Erwachsene schon vom ersten Tag mit einer besonderen Freude erfüllt, liegt zum einen am Konzept der Reitschule, zum anderen an dem wichtigsten Faktor – deinem Lehrpferd. In diesem Blog-Artikel erfährst du, worauf es beim Reiten lernen für Erwachsene ankommt, inklusive spezieller Tipps für ältere Reitanfänger. Viel Spaß beim Gewinnen neuer Erkenntnisse und deinem Reitunterricht.

 

Entspanntes Reiten für jeden Lebensabschnitt

Entspanntes Reiten für jeden Lebensabschnitt

 

Reitunterricht Erwachsene Anfänger

Der eigentliche Reitunterricht beginnt schon vor der dem ersten Kontakt mit dem Pferd. Den während Kinder meist völlig arglos und unbeschwert mit ganzer Freude sich dem edlen Tier widmen, macht Erwachsenen nicht selten die Angst einen Strich durch die Rechnung. Spätestens, wenn du dann das erste Mal direkt vor dem Lehrpferd stehst und dir der Größe des Tieres voll bewusst wirst, kommt gehöriger Respekt auf. Deshalb gleich hier der erste Tipp: Gehe entspannt ans Thema Reiten heran und lass sich auf das Pferd ein. Dein sicheres Auftreten überträgt sich auch auf das edle Ross. Denn Pferde sind sehr empfindsame Tiere – im Besonderen dein Pferd für die Schulung.

Das Lehrpferd – guter Reiteinstieg für Erwachsene

In freier Wildbahn sind Pferde sehr scheu und eigentlich Fluchttiere. Nachdem sie der Mensch gezähmt und für sich nutzbar gemacht hat, werden sie zum treuen Begleiter. Wobei Pferde vom Charakter dem Menschen nicht unähnlich sind. Da gibt es sehr ungestüme, temperamentvolle Pferde und ebenso den ganz gemütlichen und ruhigen Typ. Du kannst davon ausgehen, dass dir für deine ersten Reitstunden ein Pferd aus der zweiten Kategorie zur Verfügung steht. Außerdem spürt das Lehrpferd natürlich, dass es sich bei dir um einen Anfänger handelt. Ein Pferd ist sehr sensibel und nimmt feinste Berührungen wahr. Profis können ein Pferd mit kaum sichtbaren Bewegungen delegieren. Tipp: Bevor du das erste Mal in den Pferdesattel steigst, lerne deinen neuen Kameraden erst einmal kennen.

Wenn das Pferd und der Reiter eins werden - kommen Glücksgefühle auf

Wenn das Pferd und der Reiter eins werden – kommen Glücksgefühle auf

 

Reiten lernen Erwachsene „von Grund“ auf

Suche dir einen Reitstall mit fundiertem Reitlehrer, der die Ausbildung am Boden startet und dir zunächst etwas zum Umgang und Verhalten der Pferde zeigt. Im Idealfall beginnt die Reitstunde für Erwachsene nicht erst in der Reithalle. Sobald du die Koppel des Pferdes betrittst, startet eure gemeinsame Zeit und das Spaß haben. Hinweis: Es mag komfortabel sein, wenn das Pferd immer schon geputzt und gesattelt bereitsteht, aber zum richtig reiten lernen gehört mehr. Du lernst, das Pferd zu putzen, zu striegeln, zu halftern, zu führen, zu satteln sowie das Anbinden.

Reiten für Späteinsteiger

Denke an dein Wohlbefinden und die Fitness. Denn das Reiten lernen Erwachsene nicht selten mit „Ü40“. Da liegt es in der Natur der Sache, dass sich erste nachlassende Kondition und erschwerte koordinative Fähigkeiten bemerkbar machen. Kein Problem, wenn du vor der ersten Reitstunde für Erwachsene an deiner Fitness arbeitest. Tipp: Regelmäßiger Ausdauersport wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren sowie gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen helfen dir beim Reiten lernen. Bereits nach kurzer Zeit wirst du feststellen, wie dein Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit höhere Levels erreichen. Hinweis: Bei einigen Vorerkrankungen wie beispielsweise einem Bandscheibenschaden solltest du vor dem Start ins Reiterleben ärztlichen Rat einzuholen.

Die erste Reitstunde – ein Ereignis

Es ist ein ergreifender Moment, wenn du das erste Mal im Sattel sitzt. Reiten lernen Erwachsene zunächst einmal sorgsam geführt, um ein Gefühl für das Eigengewicht und die Bewegungen des Pferdes zu bekommen. Dabei findest du oftmals Halt an einem Gurt mit Griffen, später reitest du dann an der langen Leine (Longe). So kann der Reitlehrer Tempo und Gangart des edlen Tieres kontrollieren, während du dich auf den optimalen Sitz konzentrierst. Nach einigen Stunden an der Longe steht der Wechsel in eine Anfängergruppe an. Und mit jeder Reitstunde bildest du deinen Fähigkeiten weiter aus.

Reiten für Wiedereinsteiger

Als Wiedereinsteiger bist du im Vergleich beim Reiten für Erwachsene Anfänger im Vorteil und kannst auf bereits erlerntes Wissen zurückgreifen. Einmal abgespeicherte Bewegungsabläufe bleiben auch nach Jahren noch im Gedächtnis gespeichert. Mit ein wenig Übung knüpfst du relativ schnell an alte Erfolge an und rufst sportliche Techniken wie das Leichttraben ab. In Absprache mit dem Ausbilder setzt du dir neue Ziele wie den mehrstündigen Ausritt oder ein absolviertes Reitabzeichen. Gezielter Ausdauersport und ein wenig Gymnastik sollten aber auch auf deiner To-do-Liste stehen.

Was kostet die Reitstunde?

Der Preis für die Reitstunde kann stark variieren. Für Longeunterricht und Gruppenunterricht kannst du mit 15 bis 20 Euro pro 30 Minuten rechnen. Im Hinblick dessen, dass damit die Reithalle in Schuss gehalten, die Pferdeversorgung gestemmt und der Trainer bezahlt werden muss, sind das vertretbare Kosten.

 

Die richtige Ausstattung für Reitanfänger

Damit Reiten lernen Erwachsene mit vollem Elan (und einem Schwung Eleganz) betreiben können, braucht es das richtige Outfit. Wobei ein gut gekleideter Reiter nicht nur optisch überzeugt, im Besonderen geht es bei der Reitbekleidung ums Thema Sicherheit.

Alles beginnt mit dem passenden Reiterhelm

Alles beginnt mit dem passenden Reiterhelm

Reithelme für Anfänger – der verlässliche Kopfschutz

In den seltensten Fällen kommt es in den Anfängerstunden zu einem Sturz. Dennoch sollst du auch davor geschützt sein. Ein Reithelm ist deshalb obligatorisch. Markenhersteller wie Casco, Kep, UVEX, Ekkia oder Pikeur wissen hier zu überzeugen. Ausgeklügelte Belüftungssystem sorgen auch bei hohen Temperaturen für einen kühlen Kopf. Innenfutter aus hygienischer Mikrofaser bieten zusätzlichen Komfort. Tipp: Ist im Reithelm die sogenannte MIPS-Technologie integriert, reduzieren sich die bei einem Sturz auf den Kopf einwirkenden Rotationsenergien.

Reithandschuhe – für sicheren Halt

Reithandschuhe zeichnen sich im Vergleich zu normalen Handschuhen dadurch aus, dass sie einen sicheren Griff des Zügels ermöglichen. Reithandschuhe sind zumeist mit einer Verstärkung zwischen den Fingern ausgestattet. Dadurch können die Zügel mit der Zeit nicht die Haut aufreiben. Somit sind Reithandschuhe nicht nur ein optisches Highlight, mit denen du dein Reiteroutfit abstimmen kannst.

Reitjacken, Reithosen und Co.

Reitjacken und Reithosen mit entsprechender Reitunterwäsche bilden die Basis deiner Reitbekleidung. Als Anfänger kannst du eine handelsübliche Jeans wählen. Sie sollte eng anliegen und keine Falten werfen. Dafür kann die Reitjacke je nach Vorliebe ruhig etwas großzügiger ausfallen. Mit einer leger sitzenden College Reitjacke machst du eine ebenso gute Figur wie mit einem eng anliegenden Hoodie oder einer coolen Weste. Markenkleidung von Vespa, Red Bull, Macna, UYN oder Rusty Pistons lassen Modeherzen höher schlagen. Zur Reitunterwäsche zählen eine große Auswahl an Funktionsunterwäsche wie Base Layer (Unterziehshirt) und Unterziehhosen, die Feuchtigkeit gut ableiten und schnell trocknen. Tube Schals (Buff), Sturmhauben und warme Socken trotzen widrigen Witterungsverhältnissen.

Reitprotektoren – für ein Höchstmaß an Sicherheit

Mit POC Protektorenweste oder einem Protektorenhemd von ZANDONA kannst du im Fall eines Sturzes Brust und Rücken schützen. Du kannst den Schutz aber auch auf einzelne Körperteile fokussieren. Der Rückenprotektor von DAINESE wird umgeschnallt und an der Hüfte fixiert. Dadurch ist deine Wirbelsäule bestens geschützt. Knieprotektor und Ellenbogenprotektor schmiegen sich um die Gelenke und bieten dort Schutz. Als Anfänger an der Longe wirst du vermutlich nicht mit kompletter Protektoren-Ausstattung auflaufen. Das würde für eine sehr ängstliche Natur sprechen. Aber wenn es etwas später schneller zur Sache geht oder die ersten Ausritte anstehen, können dir einzelne Reitprotektoren oder eben Protektorenweste und Protektorenhemd ein sicheres Gefühl vermitteln.

Fazit:

Ob Wiedereinsteiger oder Neueinsteiger, es ist nie zu spät, das Glück auf dem Rücken der Pferde zu finden. Du solltest vor dem Reiten aber über eine gewisse Fitness verfügen. Regelmäßiger Ausdauersport und ein wenig Gymnastik mit Stretching bieten sich hier an. Wähle einen Reitlehrer aus, der dir das komplette Reiten mit Bodenarbeit und den direkten Bezug zum Pferd vermittelt. Damit du dich auf dem Pferd und beim Reiten wohlfühlst, braucht es auch die richtige Reitbekleidung. Zur Sicherheit gehören auf jeden Fall der Reithelm und bei Bedarf einzelne Protektoren. Reiten bedeutet auch immer Kommunikation mit dem Pferd, und das benötigt seine Zeit. So wäre ein Crashkurs: „Reiten lernen in 5 Tagen“, äußerst fragwürdig.