21.10.2019

Sicherheit sollte auf dem Fahrrad und beim Skifahren immer an erster Stelle stehen. Neben einer vorausschauenden, sicheren Fahrweise spielt der Helm die ausschlaggebende Rolle. Auch wenn es eine Helmpflicht für Ski und Fahrrad nicht in allen Ländern beziehungsweise nur mit Einschränkungen gibt, sollte die Vernunft doch den sicheren Helm wählen. Dank des MIPS-Systems sind die damit ausgestatteten Helme noch sicherer.

Was bedeutet MIPS?

MIPS ist die Abkürzung für „Multi-Directional Impact Protection System“. Die Technologie entstand aus 20 Jahren Forschung des schwedischen Neurochirurgen Hans von Holst und dem Forscher des Swedish Royal Institute of Technology Peter Halldin. Durch diese erneuerte Technologie wird ein noch besserer Schutz des Gehirns im Falle eines Aufpralls gewährt. Aus diesem Grund arbeiten mittlerweile über 80 Prozent der Helm-Hersteller mit diesem System aus Stockholm und schaffen u.a. sichere Fahrradhelme mit MIPS-System.

Wie funktioniert die MIPS-Technologie?

MIPS basiert auf der Annahme, dass ein Aufprall in der Praxis eher mit höherer Geschwindigkeit und Schräglage zur Straße stattfindet, als bis dahin angenommen. Ein solcher Aufprall kann enorme Folgen haben und unterschiedliche Hirnverletzungen hervorrufen. Die Wissenschaftler versuchten deshalb, die Anatomie des Kopfes als Vorbild auf die MIPS Skihelme und Fahrradhelme zu übertragen. Die so entstandene Kunststoff-Schicht schützt den Fahrer durch Minimierung der Rotationskräfte. MIPS ist demnach eine Art Gleitsystem, das sich im Helminneren in verschiedene Richtungen drehen kann und so die Energieübertragung auf Kopf und Gehirn bei einem Sturz reduziert.

Der Unterschied macht‘s: Helm mit und ohne MIPS-System

Im Gegensatz zu Helmen ohne MIPS wiegt ein solcher Helm durchschnittlich nur 30 Gramm mehr. Lediglich das Tragegefühl kann im ersten Moment ungewohnt sein, schließlich befindet sich eine weitere Kunststoffschale im Helm. Die Belüftung dagegen wird durch die sehr dünne Schicht kaum beeinflusst. Ein mit MIPS ausgestatteter Helm verwendet ein Gleitsystem, das sich im Aufprall um wenige Millimeter verschiebt und so das Gehirn in Nachahmung des eigenen Schutzsystems schützt. Studien wie die der BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) belegen mittlerweile die Wirksamkeit dieser Technologie.

Mit MIPS Ohne MIPS
Schutz Schützt bei Stürzen vor Kopfverletzungen

 

Messbarer Einfluss auf die Belastung von Kopf, Gehirn, Halswirbelsäule

 

Deutliche Reduktion der Rotationskraft beim Aufprall

Schützt bei Stürzen mit linearem Aufprall vor Kopfverletzungen

 

Kein Schutz gegen Szenarien mit Rotationsaufprall

Belüftung Kaum Beeinflussung der Belüftung durch MIPS Je nach Hersteller gute Belüftung
Preis Kostenintensiver preiswerter
Gewicht Je nach Modell zwischen 25 bis 45 Gramm schwerer
Tragegefühl Tragegefühl kann sich ändern
Helmgröße Je nach Hersteller wird eine andere Helmgröße benötigt als bisher gewohnt Gewohnte Helmgröße kaufen

MIPS Helm oder SPIN?

Wer auf der Suche nach dem geeigneten Helm für Fahrrad oder Ski ist, stößt bei seiner Recherche sicher auch auf die Technologie SPIN. Da stellt sich die Frage: Wo liegt der Unterschied? Gibt es eine bessere und eine schlechtere Variante?

SPIN ist die vom Hersteller POC patentierte Antwort auf MIPS und bedeutet „Shearing Pads Inside“. Hierbei wird jedoch nicht mit einer kompletten Helmschale im Inneren gearbeitet, sondern es werden punktuell SPIN-Pads eingesetzt. Genau wie beim MIPS-System kann dadurch die Schale entsprechend des aufprallenden Kopfs bewegt werden und die Rotationskräfte werden vom Kopf abgeleitet. Vorteile im Gegensatz zu MIPS Helmen bringt diese Technologie, da sie überhaupt keinen Einfluss auf die Belüftung hat und auch keine Veränderung des Tragekomforts mit sich bringt.

Welche Hersteller verwenden MIPS-Systeme?

Es gibt verschiedene Hersteller, die die praktischen MIPS-Systeme in ihren Helmen einsetzen, denn inzwischen zählen diese als Qualitätsmerkmal von Helmen. Dazu gehören u.a. Giro, Oneal, Endura oder Bell MIPS. Da die SPIN-Technologie patentiert ist, wird sie ausschließlich von deren Hersteller POC produziert.

Fazit: Helme zur Prävention – Sicherheit geht vor

Helme dienen der Sicherheit und sollten weder auf dem Fahrrad noch beim Wintersport fehlen. Doch noch immer sind sich zu wenig Menschen der Wichtigkeit bewusst oder tragen ihren Helm falsch. Mit einem guten Helm lassen sich nicht nur erste Verletzungen, sondern bei einem MIPS Helm sogar Langzeitfolgen durch Hirnverletzungen vermeiden.