Saisonkennzeichen fürs Motorrad: Ja oder Nein? Was muss ich beachten?
Ihr wollt euer Motorrad zulassen und steht noch vor der Entscheidung eines Saisonkennzeichens oder Jahreskennzeichens? Ihr stellt euch die Frage: Lohnt sich ein Motorrad Saisonkennzeichen? Viele Motorradfahrer nutzen ihre Maschine während den Wintermonaten nicht und da kommt häufig der Gedanke eines Saisonkennzeichens für das Motorrad auf. Wie der Name sagt, dürft ihr mit einem Saisonkennzeichen nur in einem bestimmten Zeitraum im öffentlichen Straßenverkehr fahren. Dabei kann zwischen mindestens 2 Monaten und ein Maximum an 11 Monaten gewählt werden.
Helmexpress hilft euch bei der Beantwortung dieser Frage und klärt in diesem Beitrag die wichtigsten Punkte, die bei einem Saisonkennzeichen zu beachten sind.
Photo by Justin Bernatek on Unsplash
Die wichtigsten Aspekte im Überblick: Brauche ich ein Saisonkennzeichen fürs Motorrad?
Ihr wollt euer Motorrad nur für eine bestimmte Zeit im Jahr fahren? Dann aufgepasst! Wir geben euch Tipps wie ihr mit dem Motorrad Saisonkennzeichen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Nerven sparen könnt. Ein Saisonkennzeichen muss nur einmal auf der Zulassungsstelle beantragt werden. Danach ist es ganz einfach für den Halter geregelt: die Verlängerung findet jährlich und ganz automatisch statt. Bei der Anmeldung legt ihr den Saisonzeitraum fest. Genau an diesem Punkt spart ihr bereits das erste Mal Geld und auch Zeit, denn das lästige und vor allem kostenpflichtige An- und Abmelden zum Saisonstart bzw. -ende entfällt mit einem Saisonkennzeichen.
Der zweite kostensparende Punkt findet sich im Thema Versicherung und Steuern wieder. Ihr zahlt nur in den Monaten Kfz-Steuern und Kfz-Versicherungsbeiträge, indem eure Maschine zugelassen ist.
Hinweis: Ihr könnt auch für ein Leichtkraftrad Saisonkennzeichen erwerben.
Wer hingegen das Motorradfahren im Winter liebt, braucht kein Saisonkennzeichen, sondern kann auch im Winter weiterhin unterwegs sein. Helmexpress bietet dafür eine große Auswahl an Motorradbekleidung, die euch warmhält, damit ihr bestens für den Winter gerüstet seid.
Saisonkennzeichen Motorrad: Zeitraum der Gültigkeit
Wollt ihr ein Motorrad Saisonkennzeichen ab März oder April beantragen? Der Zulassungszeitraum hängt allein von euch ab. Ihr legt bei der Zulassung des Motorrad Saisonkennzeichens euren Wunschzeitraum fest und könnt zwischen 2 und 11 Monaten wählen. Dabei gilt immer der erste Tag des Monats bis einschließlich des letzten Tages im Monat.
Beachtet, dass eine Verlängerung des Zeitraums oder eine Unterbrechung nicht möglich sind. Beispielsweise kann nicht von April bis Juni und dann nochmal ein Zeitraum von August bis Oktober mit einem Saisonkennzeichen gewählt werden.
Zeitraum ändern: Auf was ihr achten müsst
Sobald ihr den Zeitraum des Saisonkennzeichens für das Motorrad ändern möchtet oder auf ein Ganzjahreskennzeichen umsteigen möchtet, müsst ihr ein neues Nummernschild bei der Zulassungsstelle beantragen.
Ende der Saison: Was passiert nach der Saisonzulassung?
Die Saison endet mit dem letzten Tag im Monat des ausgewählten Zeitraums. Der erste Tag im darauffolgenden Monat ist der Beginn der Motorrad-Ruhezeit. Das bedeutet, dass ihr bis zum Start der nächsten Saison euer Motorrad nicht im öffentlichen Straßenverkehr nutzen dürft. Nach der Ruhezeit könnt ihr dann, ab Saisonzulassung, wieder durchstarten.
Gibt es Ausnahmeregelungen bei dem Gültigkeitszeitraum?
Es gibt genau zwei Ausnahmen, in denen das Motorrad außerhalb des Saison Geltungszeitraumes fahren darf. Hierbei handelt es sich um die folgenden Fahrten:
- Die Fahrt zur Haupt- und Abgasuntersuchung
- Eine Fahrt, welche im Rahmen der Zulassung erfolgen muss
Photo by Gerhard Siebert on Unsplash
Wir untersuchen das Saisonkennzeichen: Bedeutung und Größe
Wie auf dem Ganzjahres-Motorradkennzeichen auch sind der Zulassungsbezirk und die Buchstaben-Zahlenkombination auf dem Saisonkennzeichen zu sehen. Auch die TÜV-Plakette ist am Saisonkennzeichen angebracht. Die einzige optische Veränderung zeigt sich am rechten Rand: Dort findet man den saisonalen Gültigkeitszeitraum.
Bei der Größe unterscheidet sich das saisonale Nummernschild nicht von einem ganzjährigen Motorradkennzeichen. Seit 2011 dürfen gemäß der geltenden Fahrzeugzulassungsordnung drei verschiedene Kennzeichenschild-Größen angebracht werden:
- 18 x 20 cm
- 20 x 20 cm
- 22 x 20 cm
Was muss bei der Zulassung eines Saisonkennzeichens fürs Motorrad beachtet werden?
Saisonkennzeichen fürs Motorrad: Kosten, mit denen ihr rechnen müsst
Die Gebühren auf der Zulassungsstelle können von Standort zu Standort variieren, da jede ihre eigenen Kataloge führt. Ihr möchtet ein Wunschkennzeichen? Das geht ganz einfach: Ihr könnt das Saisonkennzeichen fürs Motorrad reservieren und bei der zuständigen Behörde abholen. Hier sind zusätzlich mit 10,20 € rechnen (bundesweit einheitlich). Zum Abschluss kommt noch der Druck des Kennzeichens. Hier liegt man meist zwischen 10 € und 15 €. Insgesamt belaufen sich die Kosten für ein Motorrad-Saisonkennzeichen auf 35 bis 55 € (Stand: September 2021)
Die Anmeldung: Welche Unterlagen muss ich zur Zulassungsbehörde mitbringen?
Im Folgenden findet ihr eine Liste mit den Dokumenten, die ihr bei der Anmeldung zum Saisonkennzeichen benötigt:
- Personalausweis
- Eine gültige Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU)
- Zulassungsbescheinigung I (ehemals der Fahrzeugbrief)
- Zulassungsbescheinigung II (ehemals der Fahrzeugschein)
- Eine gültige eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbescheinigung)
- Der gewünschte Saisonzeitraum
- Eventuell eine Bestätigung ihrer Kennzeichenreservierung (Wunschkennzeichen)
- Eventuell ein bisheriges Kennzeichen
Hinweis: Soll das Motorrad gewerblich genutzt werden, müssen zusätzlich die Unterlagen der Gewerbeanmeldung und ein Auszug aus dem Handelsregister vorgelegt werden.
Motorradversicherung: Was muss beim Saisonkennzeichen beachtet werden?
In Bezug auf die Haftpflichtversicherung ist einerseits zu entscheiden, ob ihr die Maschine Teilkasko oder Vollkasko versichern wollt, und andererseits gibt es bei einem Saisonkennzeichen ein paar kleine Besonderheiten zu beachten.
Sobald die Saison endet, tritt der Fall der Ruheversicherung ein. Das ist der sogenannte Basisschutz, der an folgende Voraussetzungen für den Abstellplatz geknüpft ist:
- Sicherer Stellplatz (Garage, umzäuntes Gelände, etc.): Wichtig ist dabei, dass das Motorrad von außen nicht einfach zugänglich ist.
- Das Motorrad darf außerhalb der Saison nicht auf einem Parkplatz vor einem Mehrfamilienhaus abgestellt werden, denn dies gehört zu einem öffentlichen Platz.
Zusammengefasst: Die Vor- und Nachteile eines Motorrad-Kennzeichens
Vorteile
- Kein lästiges An- bzw. Abmelden zum Saisonstart bzw. -ende
- Sparen bei der Versicherung und Steuer
- Lohnenswert für all die, die nicht das ganze Jahr das Motorrad fahren
Nachteile
- Keine Fahrten außerhalb des Saisonzeitraums
- Sicherer Stellplatz notwendig
Überlegt euch also vor der Beantragung des Kennzeichens genau, ob ihr das Motorrad nicht auch im Winter fahren wollt. Mit einem speziellen Motorradhelm (beispielsweise mit einer integrierten Sonnenblende) und entsprechend warmer Motorradkleidung könnt ihr auch bei frostigen Temperaturen ausgedehnte Winterfahrten genießen.