06.07.2018

Hochwertige Motorradhandschuhe erhöhen das Sicherheitslevel eines Motorradfahrers und gehören daher zu jeder Motorradausrüstung dazu. Sie schützen vor Nässe, Kälte und Insekten und im Fall eines Sturzes. „Keinen Meter ohne Motorradhandschuhe“, ist daher für viele Experten der Maßstab. Wie Matthias Haasper, Forschungsleiter des Instituts für Zweiradsicherheit, im Interview erklärt, scheint das bei vielen in Deutschland anzukommen.

Die richtige Motorradhandschuh Passform: „Fingerspitzengefühl sollte erhalten bleiben“

Herr Haasper, warum sollten Motorradfahrer nie ohne Handschuhe unterwegs sein?

Beim Ski– oder Schlittenfahren trägt man Handschuhe, um der Kälte zu trotzen. Aber auch beim Motorrad- und Rollerfahren ist der Schutz vor Witterungseinflüssen je nach Wetterlage nicht unerheblich.

Kälte und Nässe machen weniger Spaß, verlangsamen vor allem die mechanischen Reaktionen der Hand und stören die Konzentration beim Fahren. Aber auch bei schönem Wetter können vom Vorausfahrenden aufgewirbelte Steinchen oder anprallende Insekten gerade bei höheren Geschwindigkeiten Schmerzen verursachen und schlagartig für unnötige Ablenkung sorgen. Soviel zu den Vorteilen und Hintergründen, die für das Tragen von Handschuhen beim Motorradfahren sprechen.

Und wie sieht es im Fall der Fälle aus?

Kommt es zu einem Sturz, werden die Hände zwangsläufig Bodenkontakt aufnehmen. Dies hat in den meisten Fällen Verletzungen zur Folge, die durch das Tragen von Handschuhen vermieden werden können. Aus all diesen Gründen gehören zur Ausrüstung auf dem motorisierten Zweirad also ganz selbstverständlich die passenden Handschuhe dazu – und das bei jedem Wetter!

Das gilt übrigens auch für die Fahrer von Mofa, Moped, Mokick oder Roller. Auch sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten die Hände bei einem Sturz unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Was hier für den Fahrer gilt, sollte natürlich ebenso für den Mitfahrer zum Pflichtprogramm gehören.

Worauf gilt es beim Kauf von Motorradhandschuhen zu achten?

Vor dem Kauf von Motorradhandschuhen sollte man sich darüber im Klaren sein, wofür sie genau gebraucht werden. Es geht also erst einmal um den Einsatzzweck. Ob Sport oder Tour, im Gelände oder auf der Straße – die Macharten der Fingerlinge sind vielfältig. Ebenso spielt es eine Rolle, ob sie als Motorradhandschuhe für den Sommer oder Motorradhandschuhe für den Winter oder häufiger im Regen genutzt werden.

Mit Blick auf die Erfüllung aller für die Sicherheit wichtigen Kriterien von Handschuhen, sollten diese vor allem perfekt und bequem sitzen und Ihre „Verbindung“ zum Fahrzeug nicht stören. Ihr Fingerspitzengefühl sollte beim Handling des Fahrzeugs erhalten bleiben.

Raten Sie dabei eher zu Leder- oder Textil-Handschuhen?

Es gibt sie aus Leder von Ziege, Rind, Kalb oder Känguru. Ebenso aus sehr widerstandsfähigen Textilmaterialien. Auch ein Materialmix aus Leder und Textil wird häufig verarbeitet. Letztendlich bleiben hier die Vorlieben der jeweiligen Fahrerin oder des Fahrers entscheidend, ebenso der Einsatzzweck.

In Frankreich ist für Motorradfahrer das Tragen von Handschuhen mit CE-Prüfzeichen Pflicht. Was halten Sie von solchen Gesetzen? Sollte es diese auch in Deutschland geben?

Sicherlich ist es generell sinnvoll, Motorradfahrern zu geprüften Ausrüstungseinheiten zu raten, sofern die geforderte Prüfung auch Relevanz hat. Denn nur eine produktspezifische Qualität wird uns den gewünschten Schutz und das damit verbundene Mehr an Sicherheit gewährleisten. Regelungen wie die in Frankreich entstehen vor dem Hintergrund länderspezifischer Verunglücktenzahlen. Fahrerinnen und Fahrer motorisierter Zweiräder sollen dahingehend bewegt werden, geprüfte Materialien zu tragen und generell über das Thema Handschuhe nachzudenken, um Verletzungshäufigkeiten zu reduzieren.

Leider kommen mit solchen starren Vorgaben die Fahrer in Bedrängnis, die einen Handschuh im Einsatz haben, der alle Ansprüche hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anforderungen erfüllt, dem aber das entsprechende Label fehlt. Dies stößt oftmals auf Unmut unter den Fahrern. Einige Hersteller bieten hier die Möglichkeit an, nachträglich zu kennzeichnen. Dazu verhält es sich so, dass neue Handschuhmodelle sowieso einer Norm entsprechen müssen, um für Motorradfahrende geeignet zu sein.

Für Deutschland können wir festhalten, dass die Situation mit Blick auf das Trageverhalten der Motorradfahrer eine andere ist. Gemäß eigener Studien des ifz, die auf die Tragequoten von Motorradhandschuhen abzielen, können wir hier ein sehr hohes Trageverhalten festhalten. Ältere sowie aktuellste Erhebungen aus 2018 weisen hier durchweg positive Zahlen auf. Ebenso wie beim Helmtrageverhalten (99%) auch, ist die Tragequote für Motorradhandschuhe mit über 90 Prozent sehr hoch.

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