02.12.2020

Motorradversicherung Tipps

Gerade als Motorradfahrer ist es wichtig, den richtigen Versicherungsschutz zu haben, um im Falle eines Unfalls nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben. Mit einer Motorradversicherung und einer zusätzlichen Teil- oder Vollkasko-Versicherung bist du dabei auf der sicheren Seite. Wir zeigen dir die Unterschiede der einzelnen Versicherungen für Motorräder und geben dir wichtige Tipps zur Kündigung sowie für die Nutzung im Ausland.

Warum braucht man eine Motorradversicherung?

Mit einer Motorradversicherung meint man meist die Kfz-Haftpflichtversicherung, die für jeden Eigentümer eines Motorrads gesetzlich vorgeschrieben ist. Ohne diese Versicherung darfst du nicht auf öffentlichen Straßen in Deutschland fahren. Die Motorradversicherung ist dafür da, dass Geschädigte nach einem Unfall finanziell entschädigt und Vermögens- sowie Sachschäden ersetzt werden, ohne dass der Unfallverursacher sein Leben lang Schadensersatzansprüche erfüllen muss. Sie stellt also einen Schutz für den Unfallverursacher dar. Es gibt aber auch noch weitere Motorradversicherungen, die je nach Bedarf abgeschlossen werden können.

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Haftpflichtversicherung Motorrad: Was solltest du wissen?

Kommt es zu einem Unfall, bei dem das versicherte Motorrad Menschen verletzt, Sachen beschädigt oder bei dem Vermögensschäden entstehen, sorgt die Haftpflichtversicherung dafür, dass die Geschädigten eine finanzielle Entschädigung erhalten. Je nach Höhe der Versicherungsbeiträge wird dabei der gesamte Schaden oder nur ein Teil abgedeckt, die Differenz muss der Versicherte begleichen. Die Haftpflichtversicherung ist deshalb immer an eine Mindestdeckungssumme gekoppelt, die dem Versicherten im Falle eines Schadens zur Verfügung steht.

Bei den meisten Haftpflichtversicherungen enthält die Mindestdeckungssumme folgende Beträge:

  • Personenschäden: 7,5 Millionen Euro
  • Vermögensschäden: 59.000 Euro
  • Sachschäden: mind. 1 Million Euro

Die Haftpflichtversicherung deckt also Sach-, Personen- und Vermögensschäden anderer ab, wenn man Unfälle verursacht. Der Schaden am eigenen Fahrzeug im Falle eines Unfalls wird jedoch nicht versichert, wenn man selbst der Verursacher ist. Deshalb gibt es auch noch die Möglichkeit, eine Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung abzuschließen.

Motorrad Versicherung Kosten: Wie teuer ist eine Motorradversicherung?

Versicherungen für Motorräder

Je nach dem, welche und wie viel Versicherungen du wählst, unterscheiden sich auch der Umfang der Versicherung und der Preis. Natürlich gilt: je mehr Versicherungen abgeschlossen werden, desto mehr Beiträge müssen gezahlt werden. Aber dadurch bist du auch gegen mögliche finanzielle Einbußen im Falle eines Unfalls oder anderer Einflüsse abgesichert. Willst du die Kosten für eine Motorradversicherung berechnen, unterstützen dich die Versicherungsrechner auf den jeweiligen Seiten der Versicherungsanbieter.

Die Höhe der Beiträge zur Motorrad-Haftpflicht ist von folgenden Kriterien abhängig:

  • Typ des Motorrads und Hubraum
  • Leistung des Motorrads
  • Regionalklasse/Zulassungsbezirk
  • Baujahr und Erstzulassung
  • Fahrleistung pro Jahr
  • Art der Nutzung
  • Alter des Zulassungsbesitzers
  • Versicherungssumme der Haftpflichtversicherung
  • Dauer der Fahrerlaubnis des Versicherten
  • Schadensfreiheitsklasse

Die Beiträge zur Motorrad-Haftpflichtversicherung kannst du aber durch gewisse Faktoren beeinflussen und dadurch Geld sparen. Je höher z. B. deine Selbstbeteiligung ist, desto niedriger ist auch die zu zahlende Versicherungsprämie. Außerdem solltest du einen sicheren Abstellort wie eine Garage für dein Motorrad wählen, damit sinken die Gebühren ebenfalls. Auch ein Saisonkennzeichen lohnt sich, wenn du sowieso nicht das ganze Jahr fahren willst. Schränke zudem den Fahrerkreis ein, denn je weniger Fahrer für dein Motorrad angemeldet sind, desto geringer ist die Versicherungsprämie. Auch die Schadensfreiheitsklasse ist entscheidend, wenn es um die Gebühren für die Versicherung geht. Gerade Fahranfänger können sich über ihre Eltern mitversichern lassen, dadurch werden sie in eine günstigere Schadenfreiheitsklasse eingeordnet.

Motorrad Vollkasko und Teilkasko: Wo sind die Unterschiede?

Optional können auch eine Vollkasko- oder Teilkasko-Versicherung für das Motorrad abgeschlossen werden. Damit sicherst du dich gegen Schäden am eigenen Motorrad ab, die z. B. durch Diebstahl, Wildunfälle, Natureinflüsse, Brände etc. verursacht werden.

Motorradversicherung abschließen

Teilkasko Motorrad:

Mit einer Teilkasko-Versicherung schützt du dich vor Schäden, auf die du als Fahrzeugführer keinen Einfluss hast. Dadurch kann auch kein Dritter zur Verantwortung gezogen werden, stattdessen müsstest du ohne Versicherung die Kosten selbst tragen. Eine Motorrad-Teilkasko sichert dich im Falle von Marderbissen, Diebstahl, Unwetterfolgen, Brand, Explosionen sowie bei Glasbruch ab. Allerdings versichert dich eine Teilkasko nicht gegen alle Schäden.

Diese Schäden werden bei der Teilkasko-Versicherung nicht abgedeckt:

  • Vandalismus
  • Schäden durch selbstverschuldete Unfälle
  • Beschädigte oder geklaute Motorradhelme, die am Motorrad befestigt wurden
  • Beschädigte oder geklaute Gegenstände in Gepäcktaschen/Rollen/Tankrucksäcken

Vollkasko Motorrad:

Wenn du dich auch gegen Schäden versichern willst, die durch fremd- oder selbstverschuldete Unfälle verursacht wurden, die z. B. beim Transport des Fahrzeugs entstehen oder durch Vandalismus, solltest du über eine Vollkasko-Versicherung nachdenken. Besonders für Fahrzeuge, die noch neu sind und einen hohen Restwert haben, lohnt es sich, diese Versicherung abzuschließen, auch wenn sie teurer ist als die Teilkasko.

Die abgesicherten Schäden von Teil- und Vollkasko auf einen Blick:

Versicherungsvergleich

Motorradversicherung: Lohnt sich der Vergleich?

Egal für welche Motorradversicherung du dich entscheidest, ein Vergleich der einzelnen Anbieter ist auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn es erst einmal aufwändig erscheint. Die Preise können nämlich stark variieren und genauso auch die Mindestdeckungssummen. Informiere dich also besser gründlich über die möglichen Versicherer, um die besten Konditionen und eine günstige Motorradversicherung zu finden. Besonders kurz vor der nächsten Saison lohnt sich ein Vergleich der Motorradversicherungen, um ggf. rechtzeitig deine alte Versicherung kündigen zu können.

Wann kannst du deine Motorradversicherung günstig kündigen?

Die meisten Motorradversicherungen sind mit ihrer Jahreszulassung zum 31.12. bzw. 1.1. kündbar, andere Versicherungen richten sich dabei nach der Motorradsaison. Die Kündigungsfrist beträgt dabei meistens einen Monat, also einen Monat vor Saisonstart beim Saisonkennzeichen bzw. einen Monat vor der Hauptfälligkeit, an dem der Versicherungsschutz in Kraft tritt.

Tipp: Beachte immer die Kündigungsfrist deines Anbieters, um fristgerecht kündigen zu können. Sonst verlängert sich dein Vertrag automatisch um ein Jahr. Wichtig: Es zählt bei der Kündigung das Eingangsdatum, nicht der Tag der Erstellung der Kündigung!

Ein besonderer Fall ist die Sonderkündigung, die nur unter bestimmten Umständen möglich ist:

  • Bei Beitragserhöhungen, die nicht durch gesetzliche Änderungen oder eine schlechtere Schadensfreiheitsklasse bedingt sind
  • Beim Wechsel des Motorrads
  • Beim Stilllegen des Motorrads
  • Bei Schäden

Hier kannst du also auch außerhalb der Frist bzw. auch innerhalb der Saison kündigen. Informiere dich dazu am besten bei deinem Versicherungsanbieter nach den speziellen Konditionen. Achte darauf, dass du erst dann kündigst, wenn du bereits das Angebot eines neuen Versicherungsunternehmens hast, um einen durchgängigen Versicherungsschutz für dein Motorrad zu gewährleisten.

Gilt die Motorradversicherung auch im Ausland?

Für viele Motorradfahrer ist die Frage wichtig, ob ihre Motorrad Haftpflicht auch im Ausland gilt. Je nach Versicherungsunternehmen musst du prüfen, welche Staaten der Versicherungsschutz umfasst. Bei den meisten Motorradversicherungen gilt jedoch der Schutz in ganz Europa.

Früher war noch das Mitführen der Grünen Versicherungskarte (Internationale Versicherungskarte für den Kraftverkehr) wichtig, um nachzuweisen, dass das eigene Fahrzeug haftpflichtversichert ist. Inzwischen ist sie in der EU bis auf Italien nicht mehr notwendig.

In folgenden Ländern ist die Internationale Versicherungskarte als Versicherungsnachweis noch nötig:

  • Albanien
  • Weißrussland
  • Nordmazedonien
  • Moldawien
  • Ukraine
  • Montenegro
  • Russland
  • Türkei

Auch wenn du theoretisch in den EU-Ländern in den meisten Fällen mit deiner Haftpflicht abgesichert bist, solltest du beachten, dass dort eine niedrigere Deckungssumme für Sach-, Personen- und Vermögensschäden besteht. Bei einem Unfall gelten dort nämlich die Regelungen des jeweiligen Landes. Die ausländische Versicherung erstattet also im schlimmsten Fall nicht die gesamte Summe des Schadens, sodass du die Mehrkosten allein tragen musst.

Es gibt aber eine zusätzliche Absicherung für Motorradfahrer im europäischen Ausland, die diesen Fall verhindert. Die sogenannte Mallorca-Police wird in die normale Motorradversicherung integriert und erweitert damit den Haftpflichtschutz auch auf das Ausland. Damit ist die Mindestdeckungssumme, die in Deutschland gilt, auch im europäischen Ausland gültig. Informiere dich am besten darüber, ob die Police in deiner Haftpflichtversicherung bereits enthalten ist oder wie sie für einen umfassenden Auslandsschutz dazugebucht werden kann.

In folgendem Video erfährst du alle Infos auch nochmal zusammengefasst