Motorrad gebraucht kaufen – die besten Tipps
Endlich Frühjahr – die Temperaturen steigen, die scheint Sonne länger und die Straßen sind vom Schnee befreit. Jetzt wäre so mancher gerne easy rider und Herr über viele Pferdestärken auf zwei Rädern. Der Motorrad-Gebrauchtkauf kann dabei eine gute und vor allem preisgünstigere Alternative zum neuen Fahrzeug sein. Dieser Beitrag gibt euch dazu wichtige Tipps und Hinweise.
Ein gebrauchtes Motorrad kaufen – worauf solltet ihr achten?
Ein Motorrad gebraucht zu kaufen, hat nicht nur den Vorteil eines geringeren Preises. Es verliert außerdem durch möglichen Verschleiß nicht sofort rasant an Wert. Dennoch kann ein Kauf aus zweiter Hand auch Risiken bergen. Daher solltet ihr einige Punkte vor dem Erwerb beachten:
Gut recherchieren – denn das verschafft einen ersten Überblick über verschiedene Modelle, Preise, mögliche Händler etc.
Den richtigen Händler finden – Privatperson oder offizieller Händler? Bei ersterem lassen sich womöglich erst einmal bessere Schnäppchen schlagen. Wer aber auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich (zwecks Gewährleistung, Finanzierung usw.) lieber bei einem Händler vorstellen.
Das Motorrad genau betrachten – Bereits ein wacher und genauer Blick kann vor Fehlkäufen bewahren. Ist das Bike unfallfrei oder sind Schrammen zu sehen? Oder verliert das Fahrzeug Flüssigkeit?
Dem Händler die richtigen Fragen stellen – Hatte das Fahrzeug bereits einen (größeren) Unfall, liegen außerdem Papiere und alle zugehörigen Schlüssel vor?
Einen angemessenen Preis zahlen – Dazu hilft eine vorherige Recherche im Netz unter Berücksichtigung von Kilometerstand und Baujahr.
Am besten einen Experten zum Kauf mitnehmen – vier Augen sehen mehr als zwei, wenn dann noch ein echter Motorrad-Experte darunter ist, umso besser. Denn der kann einige Makel auf Anhieb entdecken.
Motorrad-Gebrauchtkauf: Checkliste für Käufer
Der erste Eindruck zählt. Bereits vor einem detaillierten Gespräch mit dem Händler/Verkäufer könnt ihr euch ein Bild über den Zustand des gebrauchten Motorrads machen. Checkt dabei vor allem die folgenden Punkte:
Sauberkeit | Ist das Motorrad in einem gepflegten Zustand oder sind bereits beim ersten Hinsehen schmutzige oder noch schlimmer rostige Stellen sichtbar? |
Unfallschäden | Lassen sich auf den ersten Blick größere Schrammen, Beulen oder Beschädigungen wahrnehmen? |
Verschleißteile | Prüfen: • Bremsklötze vorn & hinten • Bremsscheiben vorn & hinten (Rillen vorhanden?) • Kettensatz • Reifen (Genug Profiltiefe? Rissige Stellen?) |
Flüssigkeit(en) | Tritt an irgendeiner Stelle des Motorrads Flüssigkeit aus (z. B. Undichtigkeiten Kühlwasser- oder Motoröl-Verlust)? |
Umbaumaßnahmen | Wurden auffällige Umbaumaßnahmen oder auffällige Neulackierungen vorgenommen? |
Zubehörteile | Haben Zubehörteile (z. B. Spiegel, Auspuffanlage) eine E-Nummer und wurden fachgerecht verbaut? |
TIPP: Ihr solltet besonders diejenigen Teile genau betrachten und untersuchen, die nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden können. Beispielsweise lässt sich durch Druckstellen am Lenkanschlag herausfinden, ob das Fahrzeug bereits einen größeren Fall oder Aufprall miterleben musste.
Motorrad gebraucht kaufen: Worauf achten die Profis?
Die richtigen Fragen an den Verkäufer eines gebrauchten Motorrads & worauf ihr achten solltet
Nachdem ihr das Motorrad nun genau betrachtet habt (im besten Fall mit einer fachkundigen Begleitung an eurer Seite), ist es an der Zeit, dem Verkäufer auf den Zahn zu fühlen. Denn er kann euch die wichtigsten Fragen rund um das Fahrzeug beantworten. Erkundigen solltet ihr euch dabei in jedem Fall zu den folgenden Punkten:
- Ist der Verkäufer auch wirklich der Fahrzeug-Eigentümer (nicht nur der Halter)? Diese Frage ist ein echtes Muss, denn nur der Besitzer ist berechtigt, das Motorrad zu verkaufen.
- Liegen für das Motorrad die Betriebserlaubnis sowie die vollständigen Fahrzeug-Papiere vor?
- Wurden Umbauten vorgenommen und sind diese in den Papieren vermerkt?
- Ist das Motorrad unfallfrei?
- Wie viele Schlüssel gibt es zum Fahrzeug? In der Regel sollten mindestens zwei Schlüssel vorhanden sein.
- Wann wurde das Motorrad zuletzt gefahren und wo wurde es in der letzten Zeit untergebracht?
- Handelt es sich um ein importiertes Fahrzeug? Diese Frage ist wichtig für die spätere Anmeldung.
- Wie lange hat das Motorrad TÜV?
Jetzt passende Motorradjacken entdecken!
125er gebraucht kaufen: Worauf ihr achten solltet
Wollt ihr ein 125er Leichtkraftrad gebraucht kaufen, solltet ihr vor allem beachten, dass diese Art von Motorrad besonders häufig von Jugendlichen gefahren wird. Selbstverständlich gibt es viele junge Leute, die ihre Maschinen mit Hingabe hegen und pflegen. Aber gerade in dieser Altersgruppe existieren einige Fahrer, die nur wenig Geld in die Wartung ihrer Bikes stecken und außerdem an den Motorrädern herumschrauben, teilweise nicht besonders professionell.
Prinzipiell könnt ihr für den Kauf einer gebrauchten 125er Maschine die gleichen Tipps befolgen, wie beim „klassischen“ Motorrad-Gebrauchtkauf. Achtet aber zusätzlich auf „seltsame“ oder unpassende Teile und legt besonderes Augenmerk auf die bisherige Pflege und Wartung des Bikes.
Gebrauchtes Motorrad kaufen – Tipps für die Probefahrt
Nach dem Gespräch mit dem Händler bietet sich nun noch eine Probefahrt an. Bereits beim Starten der Maschine lässt sich herausfinden, ob:
- der Motor problemlos anspringt
- alle elektrischen Bauteile funktionieren
Während der Fahrt solltet ihr auf Folgendes im Blick behalten, ob:
- das Motorrad beim Beschleunigen ruckelt,
- es beim Fahren in eine Richtung driftet
- die Maschine ungewöhnliche „singende“ Geräusche abgibt
- die Bremsen richtig greifen
Einen guten Preis für das gebrauchte Motorrad verhandeln
Ist alles zu eurer Zufriedenheit, gilt es, einen angemessenen Preis zu verhandeln.
Abhilfe schafft hierfür eine vorangegangene Recherche im Netz, beispielsweise auf Gebrauchtwagen-Plattformen. Aber auch ein Anruf beim ADAC kann wichtige Informationen bringen.
Wichtig für die Auskunft, aber auch für die Preisgestaltung selbst, ist dabei neben dem Zustand das Baujahr und der Kilometerstand des Motorrads.
Könnt ihr mit kleineren Mängeln leben, sind diese eine gute Möglichkeit, den Preis nach unten zu verhandeln.
Habt ihr euch mit dem Verkäufer geeinigt, steht eurer Zweirad-Karriere nichts mehr im Wege. Damit ihr sicher durch die Saison kommt, empfehlen wir euch die passende Motorradbekleidung wie Motorradhosen und Motorradjacken zu tragen sowie einen sicheren Motorradhelm.