20.03.2018

Auffallen um jeden Preis? Motorsportler sollten ihre Helme nicht ohne vorherige Rücksprache mit den Herstellern verändern und auf Profis vertrauen. Bei falschem Umgang kann die Oberfläche des Helmes angegriffen und die Schutzwirkung beeinträchtigt werden.

Professionelle Lackierung von Crazy-Custom

In der Motorradszene sind nicht nur die Maschinen der Hingucker, auch Helme, Westen und Motorradkombis sollen mit einzigartigen Motiven den individuellen Style der Fahrer unterstreichen. Doch ist das Lackieren und Bekleben der Motorradhelme überhaupt zulässig? Lösungsmittel oder andere chemische Substanzen in Lacken und Klebern greifen die Oberfläche des Helms an.

Feine Haarrisse oder Verformungen entstehen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Im schlimmsten Fall bietet der Helm beim nächsten Sturz nicht mehr den ausgewiesenen Schutz. Helmexpress.com, Onlineshop für Markenhelme und Zubehör, klärt jetzt auf und fasst die wichtigsten Fakten zum Thema Individualisierung des Helmdesigns übersichtlich zusammen.

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Motorradhelm bekleben: Gefährliches Halbwissen und gute Ratschläge

So könnte man die Ergebnisse einer Internetrecherche zu diesem Thema zusammenfassen. In Foren diskutieren Biker immer wieder darüber, ob Helme lackiert und beklebt werden dürfen und wenn ja, ob sie das selbst erledigen können oder es doch lieber der Fachmann erledigen sollte.

Materialermüdung durch Klebstoffe und Lösungsmittel halten viele der Forenbesucher für zweitrangig, gehe der Helm bei einem Sturz mit hoher Geschwindigkeit ohnehin zu Bruch. Leichtsinn, der im Fall eines Sturzes gefährlich werden kann. Doch wie kommt der Motorradfahrer zu seinem eigenen Style?

Helm lackieren – Die erste Anlaufstelle: Der Helmhersteller

Verwunderlich, dass so viele Motorradfahrer sich lieber in Foren austauschen, anstatt die Hersteller direkt zu fragen. Diese weisen ausführlich in der Bedienungsanleitung bzw. auf dem Garantieschein des Helms darauf hin, ob Modifikationen am Helm erlaubt sind und was es dabei zu beachten gilt.

Bei Missachtung dieser Hinweise erlischt schlimmstenfalls die Gewährleistung und der Versicherungsschutz. Bei SHOEI Motorradhelmen geht der Hersteller sogar noch einen Schritt weiter und schreibt im FAQ auf seiner Webseite, dass negative Auswirkungen einer Lackierung nicht bekannt seien, sie aus versicherungstechnischen Gründen dennoch davon abraten, Helme zu bekleben oder zu lackieren.

Die zweite Anlaufstelle: Die Suche nach einem Profi

Erlaubt der Hersteller die Lackierung oder Anbringung von Aufklebern, suchen sich Motorradfahrer am besten einen Fachmann in ihrer Umgebung. Vorteil dabei ist, dass dieser genau weiß, welche Inhaltsstoffe in den verwendeten Lacken und Klebern enthalten sind und wie sich diese mit dem Oberflächenmaterial des Motorradhelms vertragen.

Bei der Lackierung von Helmen gehen professionelle Lackierer oder Airbrusher wie folgt vor:

  1. Helm auseinanderbauen: Zunächst muss Helm in Einzelteile zerlegt werden. Passiert dies durch einen Laien, kann das zu einem schwerwiegenden Eingriff in sicherheitsrelevante Eigenschaften des Helms führen.
  2. Abschleifen und Lackieren: Danach wird nur die oberste Schicht Klarlack abgeschliffen und der Lackierer trägt den Lack im gewünschten Design Schritt für Schritt auf die noch vorhandenen Lackschichten des Helms auf. Dieser Prozess kann durch die separate Lackierung einzelner Farben und deren Trocknungszeit einige Zeit in Anspruch nehmen.
  3. Klarlack und zusammenbauen: Danach wird das Finish mit Klarlack aufgetragen, bevor der Motorradhelm wieder sachgemäß zusammengebaut wird.

Arbeitsprozess bei Crazy-Custom

Profilackierer sind daher nicht nur Experten für Farben, Lacke und Kleber, sondern auch Produktexperten für Helme.

„Zwar ist die Zeit der durchgefärbten Polycarbonathelmen vorbei und die heutigen Helme sind fast alle aus Materialien die lackierfähig sind, trotzdem gibt es da vieles zu beachten, wenn man eine top Qualität haben will. Geht nicht mit irgendwelchen Spraydosenlacken an eure teuren Helme, das geht meist in die Hose“, Jörg Manderscheid, Inhaber von Crazy-Custom.

„In Sachen Individualität sind bei der heutigen Auswahl an Motorradhelmen kaum Grenzen gesetzt. Hunderte Modelle von mehr als 20 Markenherstellern bei Helmexpress.com versprechen eine ideale Kombination aus Design und Sicherheit“, Stephanie Pfitscher, Marketing helmexpress.com.

Darf der Motorradhelm lackiert und beklebt werden? Die wichtigsten Fakten zusammengefasst!

  • Motorradhelme nie in Eigenregie individualisieren.
  • Der erste Blick geht ins Handbuch, auf den Garantieschein und die Seite des Herstellers.
  • Hochwertige Helme aus Fiberglas, Carbon oder ähnlichem können lackiert werden, wenn der Hersteller das erlaubt.
  • Lackierung und Aufkleber immer vom Profi anbringen lassen.

 

Motorradhelm bekleben? Bei diesen Modellen definitiv nicht nötig


Aktuelle Pressemitteilung

Lauterach, 20.03.2018: Helmexpress.com warnt vor Lackierung und Beklebung von Motorradhelmen in Eigenregie

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